Finanzierung Ihrer neuen Heizung

Durch Heizungsmodernisierung Kosten senken

Die Kosten für die Anschaffung einer neuen Heizung erscheinen vielen Hausbesitzern hoch. Doch selbst wenn Sie eine modernere Heizungsanlage mit einem Kredit finanzieren müssen, rechnet sich diese Ausgabe. Warum sich das lohnt, zeigen wir Ihnen hier.

Vorteile einer Heizungsmodernisierung

Der größte Vorteil einer Heizungsmodernisierung ist der geringere Verbrauch. Moderne Heizungssysteme arbeiten deutlich effizienter als ihre oft jahrzehntealten Vorgänger. Ersetzen Sie zum Beispiel einen alten Heizkessel oder Kamin durch einen neuen Brennwertkessel, sparen Sie dadurch circa 20 Prozent Ihrer Heizkosten. Durch zusätzliche Solarkollektoren auf dem Dach sorgen Sie für warmes Wasser und können so Ihre Heizungsanlage im Sommer ausschalten. Mit einer Ihrem Wohngebäude angepassten energetischen Sanierung lassen sich die Ausgaben für Energie und Warmwasser um bis zu 40 Prozent senken.

Heizungsarten: Vor- und Nachteile

Neben der klassischen Gasheizung oder Ölheizung stehen Ihnen viele weitere Heizungsarten zur Verfügung. Zum Beispiel die Wärmepumpe, die Pelletheizung, die Solarthermieanlage oder auch die Hybridheizung. Jede Heizungsart hat ihr Vor- und Nachteile. Welche das sind, zeigt Ihnen die folgende Tabelle.

Heizungsart Vorteile Nachteile
Gasheizung - Tank oder Schornstein nicht erforderlich
- hoher Wirkungsgrad
- hoher Energieertrag
- ungewisse Gaspreisentwicklung
- Gasanschluss erforderlich
- Verbrennung fossiler Brennstoffe ist nicht umweltfreundlich
Ölheizung - kombinierbar mit erneuerbaren Energien
- Brennwerttechnik zahlt sich für die Modernisierung aus
- schwankende Heizölkosten
- relativ hohe CO2-Emissionen
- hoher Platzbedarf
- Erdölförderung ist umweltschädlich
Pelletheizung - hohe Preisstabilität
- umweltfreundlich dank Verwendung nachwachsender Rohstoffe
- saubere Verbrennung durch Reduzierung der Feinstaubkonzentration
- hohe Anschaffungs- und Einbaukosten
- hoher Wartungsaufwand
- hoher Platzbedarf
Wärmepumpe - niedrige Stromkosten für effiziente Heizsysteme mit Wärmepumpe
- niedrige Wartungskosten
- niedrige Emissionswerte
- Schornstein nicht notwendig
- lässt sich im Sommer auch zum Kühlen verwenden
- höherer Platzbedarf
- aufgrund der Größe und des Gewichts Abhängigkeit von örtlichen Platzgegebenheiten
- eventuell Genehmigung erforderlich
Solarthermieanlage - fast keine Betriebskosten
- langlebig
- unkomplizierte Technik (leichte Installation und leichtes kombinieren mit anderen Heizungsanlagen)
- im Sommer geringe Abhängigkeit von anderen Wärmequellen
 - im Winter ist eine Alternative erforderlich
- nicht für jedes Dach und jede Wohnanlage geeignet
Hybridheizung - hohe Versorgungssicherheit durch zwei unterschiedliche Heizsysteme in einem Gerät
- individuell anpassbar durch verschiedene Kombinationen
- Möglichkeit der Förderung durch den Staat
- viele Kombinationsmöglichkeiten (z. B. eine Kombination mit Gas- oder Öl-Brennwertkessel)
- hohe Anschaffungskosten von gleichzeitig zwei Heizsystemen
- hoher Platzbedarf
- durch die Kombination von unterschiedlichen Heizsystemen müssen mehrere Voraussetzungen gleichzeitig erfüllt werden  

Die 65-Prozent-Regel

Ab dem 1. Januar 2024 müssen in Neubauten Heizungen zu 65 Prozent aus erneuerbaren Energien gespeist werden. Diese Vorgabe erfüllen folgende Heizungsarten:

  • Wärmepumpen,
  • Holzheizungen,
  • Hybridheizungen,
  • Solarthermieanlagen,
  • Biomasseheizungen,
  • Stromdirektheizungen,
  • Fern- oder Nahwärme-Heizungen,
  • Gasheizungen (Biomethan, Wasserstoff oder andere grünen Gase).

Bei Bestandsimmobilien gibt es für den Heizungstausch eine Übergangsfrist. Diese beträgt zwischen 5 und 13 Jahren für Heizungen, die jünger als 30 Jahre sind. Wenn aber die Ölheizung oder die Gasheizung ihre Lebensdauer von 30 Jahren erreicht hat, müssen Sie diese auf jeden Fall austauschen. Jedoch gibt es Ausnahmen, bei denen Sie Ihre alte Heizung auch länger als 30 Jahre nutzen können:

  • Die Ölheizung oder Gasheizung funktioniert bereits mit Niedertemperatur- oder Brennwerttechnik.
  • Die Heizung hat eine Nennleistung von unter 4 oder über 400 Kilowatt.
  • Bei selbstgenutzten Immobilien, die Sie vor dem 1. Februar 2002 gekauft oder geerbt haben, besteht keine Austauschpflicht für die Heizung.

Finanzierung & Fördermittel

Finanzierung aus Eigenmitteln

Die kostengünstigste Option, um eine Heizung zu finanzieren, ist die Verwendung eigener finanzieller Mittel. Auf diese Weise müssen Sie keine Zinsen zahlen. Allerdings kann das Ihre Liquidität beeinträchtigen. Mit einem Kredit, bei dem die Höhe der monatlichen Raten individuell festgelegt ist, lässt sich die finanzielle Belastung niedrig halten. Oft ist es auch ratsam, eigene Mittel mit einem Kredit zu kombinieren.

Modernisierungskredit

Der Modernisierungskredit eignet sich für die Finanzierung eines neuen Heizsystems oder zur Verbesserung einer bereits vorhandenen Heizungsanlage. Ein Modernisierungskredit unterstützt Sie nicht nur bei der Heizungsmodernisierung, sondern auch beim Erneuern von Außentüren und Fenstern, beim Einbau oder der Erneuerung einer Lüftungsanlage sowie bei der Wärmedämmung des Hausdachs, Kellers oder der Wände.

Händlerfinanzierung

Wenn Sie sich für eine Händlerfinanzierung entscheiden, erhalten Sie vom Anbieter Ihrer neuen Heizungsanlage ein Darlehen. Die Auswahl an verfügbaren Angeboten ist hier jedoch begrenzt und die Bedingungen des Kredits könnten daher weniger vorteilhaft sein.

Bundesförderung ab 2024

Ab 1. Januar 2024 gilt die reformierte Förderrichtlinie „Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM)“, die Teil des Gebäudeenergiegesetzes ist. Die neue Förderung wird stufenweise eingeführt. Eigentümer eines Einfamilienhauses, die dieses selbst bewohnen, können voraussichtlich ab dem 27. Februar 2024 einen Antrag auf die neue Heizungsförderung stellen. Neben einem Zuschuss ist auch ein zinsgünstiger Ergänzungskredit für energetische Einzelmaßnahmen Teil der Fördermaßnahmen. Wichtig: Der Ergänzungskredit ist nur in Kombination mit einer Zuschusszusage der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für die Heizungsförderung und/oder einem Zuwendungsbescheid des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) für energetische Einzelmaßnahmen erhältlich.

Für den Heizungstausch sind folgende Investitionskostenzuschüsse erhältlich:

  • 30 Prozent Grundförderung für Wärmepumpen in allen Wohn- und Nichtwohngebäuden,
  • 5 Prozent Effizienzbonus für Wärmepumpen mit der Nutzung der Wärmequelle Wasser, Erdreich oder Abwasser oder eines natürlichen Kältemittels,
  • 20 Prozent Klimageschwindigkeitsbonus (bis 2028) für den frühzeitigen Austausch funktionsfähiger fossiler Heizungen sowie Nachtspeicher- und Biomassenheizungen (ab 1. Januar 2029 sinkt der Bonus alle zwei Jahre um 3 Prozent),
  • 30 Prozent Einkommensbonus für selbstnutzende Wohneigentümer mit bis zu 40.000 Euro zu versteuerndem Haushaltseinkommen pro Jahr.
  • Die Förderboni sind kumulierbar bis zu einem Fördersatz von max. 70 Prozent.

Die neue Förderung für den Heizungstausch kann bei der KfW beantragt werden. Einzelne Effizienzmaßnahmen wie zum Beispiel Dämmung oder Fenstertausch werden beim BAFA beantragt. Da die Antragsstellung für die neue Förderung voraussichtlich zum 27. Februar 2024 startet, gilt für Antragssteller eine befristete Übergangsregelung. Demnach können förderfähige Vorhaben bereits vorher umgesetzt und der Förderantrag nachträglich gestellt werden. Wer also zwischen dem 29. Dezember 2023 und 31. August 2024 einen Heizungstausch beauftragt, kann den Förderantrag bis zum 30. November 2024 nachholen.

Teilprogramme der BEG

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude umfasst vier BEG-Teilprogramme:

  • Wohngebäude (BEG WG) – Sanierung von Wohngebäuden,
  • Nichtwohngebäude (BEG NWG) – Sanierung von Nichtwohngebäuden sowie
  • Einzelmaßnahmen (BEG EM) – Sanierung mit Einzelmaßnahmen an Wohn- oder Nichtwohngebäuden.
  • Klimafreundlicher Neubau (BEG KfN) – Neubau von Wohn- und Nichtwohngebäuden.

Beratung bei Ihrer Bank vor Ort

Um den finanziellen Aufwand einzuschätzen, sollten Sie mit einem Energieberater die Sanierung Ihrer Heizung planen. Berücksichtigen Sie dabei Ihr Eigenkapital, staatliche Fördermittel und einen möglichen Kredit. Planen Sie zudem einen gewissen Geldbetrag als Puffer für unerwartete Ausgaben ein. Sprechen Sie dann über mögliche Kreditarten sowie Konditionen mit einem Berater Ihrer Volksbank Raiffeisenbank, um die bestmögliche Finanzierung auf die Beine zu stellen.

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Fragen und Antworten zu "Heizung finanzieren"

Was ist eine Brennwerttechnik?

Brennwerttechnik nutzt zusätzlich zu dem Energiegehalt des Brennstoffes Öl oder Gas auch die Energie des Wasserdampfes in den Abgasen. Diese geht bei einem regulären Heizkessel mit den Abgasen verloren. Bei der Brennwerttechnik werden diese Abgase durch den Entzug der Abgaswärme abgekühlt und somit daran gehindert über den Schornstein zu entweichen. Diese zurückgewonnene Energie wird dann auch zum Heizen verwendet.

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Hinweis: Dieser Artikel gibt nur Anregungen sowie kurze Hinweise und erhebt damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Informationen können eine persönliche Beratung durch Ihre Bank oder die zuständigen Behörden nicht ersetzen.

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