Hebelprodukte sind eine besondere Form von Derivaten. Derivate sind Finanzinstrumente, deren Preise von einem Basiswert, beispielweise einer Aktie, abhängen. Bei Hebelprodukten ist dies auch der Fall, aber sie vollziehen den Preis des Basiswerts überproportional nach.
Was sind Hebelprodukte?
Finanzinstrumente für erfahrene Anleger
Hebelprodukte reagieren in besonderer Weise auf Kursbewegungen
Als Basiswert eines Hebelprodukts, das auch Zertifikat genannt wird, kommen beispielsweise Aktien, Indizes, Währungen, Zinsen oder Rohstoffe infrage. Das Bezugsverhältnis zwischen dem Kurs des Hebelprodukts und dem des Basiswerts bezeichnen Börsenmakler als Hebel. Dieser wird in Prozent angegeben und ist veränderlich. Damit reagieren Hebelprodukte überproportional auf Kursbewegungen des Basiswerts.
Der Hebel wirkt in beide Richtungen
Die Hebelwirkung erfolgt dabei sowohl bei steigenden als auch bei fallenden Kursen. Im Gegensatz zum alleinigen Handel mit dem Basisprodukt können auf diese Weise höhere Gewinne, aber auch höhere Verluste entstehen. Letztere können bis zum Totalverlust des Kapitaleinsatzes reichen. Fallende Aktien können sich allerdings auch positiv auswirken: Ist ein Hebelprodukt darauf ausgelegt, von der negativen Kursentwicklung eines Basiswerts zu profitieren – wobei es sich um ein sogenanntes Short-Produkt handelt – entsteht durch fallende Kurse eine Rendite. Anleger können diese Art von Hebelprodukten in ihr Wertpapierdepot aufnehmen und sich so gegen andere Kursverluste absichern.
Gewinn- und Verlustchancen durch den Hebel
Zertifikate mit kleinem Hebel haben einen höheren Preis als solche mit großem. Diejenigen mit großem Hebel sind im Ankauf günstiger, bieten hohe Ertragschancen, bringen aber auch ein stark erhöhtes Verlustrisiko mit sich. Bei einem Hebel von 100 zum Beispiel führt eine Kursbewegung im Basiswert von plus einem Prozent zu einer Verdopplung des eingesetzten Kapitals. Eine Bewegung von minus einem Prozent hingegen führt zum Totalverlust des Hebelprodukts.
Nur für erfahrene Anleger geeignet
Derivate mit Hebelwirkung sind auch für Kleinanleger erschwinglich. Die Risiken dieser Finanzprodukte sind jedoch für unerfahrene Anleger beträchtlich. Hinreichende Erfahrungen im Aktien- und Rohstoffhandel sind ein großer Vorteil. Sie müssen bereit sein, ständig den Markt zu beobachten und Ihre Kenntnisse aktuell zu halten. Zudem sollten Sie das Produkt und den zugehörigen Basiswert genau verstehen. Falls Sie etwaige Verluste verkraften können, eignen sich Hebelprodukte als Beimischung zu Ihrem Wertpapierdepot. Allerdings sind Hebelzertifikate eher dafür geeignet, kurzfristig Geld anzulegen.
Wichtige Hinweise zu Risiken von Anlageprodukten
Die hier angebotenen Informationen enthalten nur allgemeine Hinweise zu einzelnen Arten von Finanzinstrumenten. Sie stellen die Chancen und Risiken der Anlageprodukte nicht abschließend dar und sollen eine ausführliche und umfassende Aufklärung nicht ersetzen. Detaillierte Informationen über Anlagestrategien und einzelne Anlageprodukte, einschließlich damit verbundener Risiken, Ausführungsplätze sowie Kosten und Nebenkosten, stellen wir Ihnen vor Umsetzung einer Anlageentscheidung im Rahmen der Genossenschaftlichen Beratung zur Verfügung.