VR-Förderpreis Landwirtschaft

Erster Platz für Milchteam Müller aus Riepsdorf

Das Milchteam Müller aus dem Riepsdorfer Ortsteil Koselau gewinnt mit seinem Projekt „Ganzheitlich mit Engagement, Leidenschaft und Grillkäse“ den VR-Förderpreis Landwirtschaft. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen der in Ottendorf ansässige Hof Wasserblöcken und der Olderuper Milchviehbetrieb Nöhren.

15 Bewerbungen, drei Finalisten und am Ende eine denkbar knappe Entscheidung: Am Dienstag haben die schleswig-holsteinischen Volksbanken Raiffeisenbanken in Kooperation mit dem Bauernverband Schleswig-Holstein und unter der Schirmherrschaft von Landwirtschaftsminister Werner Schwarz zum zweiten Mal den VR-Förderpreis Landwirtschaft verliehen. Wie im Vorjahr wurden die finalen Platzierungen durch eine Fachjury und ein online durchgeführtes Publikumsvoting, bei dem fast 2.000 Menschen mitgemacht hatten, festgelegt.

Ehrung durch Landwirtschaftsminister

Bei der Feierstunde in Molfsee lobten Minister Schwarz, Bauernpräsident Klaus-Peter Lucht und Vertreter der Volksbanken Raiffeisenbanken den Ideenreichtum und die Innovationskraft der teilnehmenden Betriebe. Der VR-Förderpreis Landwirtschaft war 2023 ins Leben gerufen worden, um besondere Leistungen und innovative Konzepte der Landwirtinnen und Landwirte im Norden zu würdigen – dazu zählen beispielsweise technische Neuerungen oder der richtungsweisende Umgang mit der Digitalisierung, aber ebenso kann der Förderpreis für zukunftsgerichtete Nachfolgeplanungen, vorbildliche Familienleistungen, besondere Qualifizierungs- und Ausbildungskonzepte oder beispielhafte Kooperationen mit anderen Betrieben oder Vermarktern verliehen werden.

Konzept für Direktvermarktung landet auf dem ersten Platz

Den ersten Platz und einen Gewinnerscheck über 6.000 Euro sicherte sich das Milchteam Müller aus dem Riepsdorfer Ortsteil Koselau (Kreis Ostholstein), das sich mit dem Projekt „Ganzheitlich mit Engagement, Leidenschaft und Grillkäse“ um den VR-Förderpreis beworben hatte. Der zwölf Mitarbeiter und gut 300 Kühe starke Milchviehbetrieb von Tim Müller setzt seit einem Jahr voll auf die Direktvermarktung seiner Waren. Im Mittelpunkt steht dabei der selbst produzierte Grillkäse. Dieser wird unter anderem bei den einmal im Monat stattfindenden „Käsenachmittagen“ verkostet und verkauft. Besucher erleben hier ein vielseitiges Rahmenprogramm und erfahren mehr über die Hintergründe der Lebensmittelproduktion und Landwirtschaft. Darüber hinaus verkauft das Milchteam Müller seine Erzeugnisse in einem einmal pro Woche geöffneten Hofladen, ein Online-Shop befindet sich aktuell im Aufbau.

Hof Wasserblöcken auf Platz 2

Der zweite Platz und ein Gewinnerscheck über 5.000 Euro gingen an den familiengeführten Hof Wasserblöcken der Familie Sager in Ottendorf (Kreis Rendsburg-Eckernförde), der das Publikumsvoting für sich entschieden hatte. Mit ihrem Projekt „Bauernhofpädagogik aus Überzeugung“ haben die drei Schwestern Anna-Lena, Madlen und Charlott Sager ein besonderes Lernangebot für Schulklassen geschaffen, das Teil der Bildungsoffensive Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz (BiLEV) ist. Auf dem Hof Wasserblöcken erleben Schülerinnen und Schüler die Landwirtschaft hautnah und erfahren alles über Landtechnik oder über den Anbau von Getreide und Zuckerrüben. Darüber hinaus gibt es Bildungsangebote in den Bereichen Verbraucherbildung, Gesundheit und Fremdsprachen.

Dritter Platz geht an Milchviehbetrieb in Olderup

Der mit 4.000 Euro dotierte dritte Platz ging an den Milchviehbetrieb von Timo Nöhren in Olderup (Kreis Nordfriesland) und das Projekt „Energieoptimierung und Tierwohl“. Eine betriebseigene Photovoltaikanlage liefert auf dem Hof klimaneutralen Strom für die vielen bereits elektrifizierten Maschinen – sowohl der Futtermischwagen, die Einstreumaschine und der Spaltenroboter als auch der Futteranschieberoboter und das UTV sind bereits mit einem elektrischen Antrieb ausgestattet. Nachhaltigkeitsaspekte stehen auch bei der Fütterung der Tiere im Vordergrund: Um die Stickstoffabgabe pro Kuh und somit die Umweltbelastung zu verringern, werden die derzeit 160 Milchkühe mit proteinreduziertem Futter versorgt. Darüber hinaus wird auf dem Betrieb Nöhren großer Wert auf die Verbesserung des Tierwohls gelegt. Um den Stress der Milchkühe und infolgedessen den Antibiotika- und Hormoneinsatz zu verringern, wurde die Laktation deutlich verlängert.

Neben den drei Hauptpreisen wurde in diesem Jahr erstmals ein Sonderpreis vergeben: Die Freiwillige Feuerwehr Schalkholz (Kreis Dithmarschen), die in diesem Jahr Weiterbildungen zur Rettung bei Unfällen mit Mähdreschern durchgeführt hat, konnte sich für ihr Engagement über ein Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro freuen.

Die diesjährige Wettbewerbsrunde zeichnete sich abermals durch die hohe Qualität der Bewerbungen aus – alle Beteiligten sind sich deshalb einig, dass der VR-Förderpreis Landwirtschaft im kommenden Jahr zum dritten Mal ausgelobt werden soll.

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